In der Kiste
In der Kiste
In der Kiste

In der Kiste

1999 – Installation für einen oder mehrere Monitore

In Anlehnung an die Videoarbeit "Frau im Kasten" (1998), in der eine nackte Frau um ein vielfaches vergrößert in einem Baucontainer zu sitzen scheint, wird hier der menschliche Körper zum Handtaschen-Format miniaturisiert und in einen kleinen Monitor gesteckt.

Für die Videoaufnahmen mussten die Darsteller in eine 64,5 x 63 x 108 cm große Holzkiste steigen, die proportional zur Größe des realen Monitors gebaut und vorne mit einer Glasscheibe verschlossen wurde. Zwanzig Minuten musste der jeweilige Proband darin ausharren. Jede Bewegung in diesem beengten Raum ist mühsam. Die anfängliche Gelassenheit und Langeweile verwandelt sich schnell in hoffnungsloses Warten oder qualvolle Ungeduld, bis hin zu verzweifelten Befreiungsversuchen, begleitet von starken Schweißausbrüchen (vor allem bei den Männern). Bisher gibt es "Christiane in der Kiste", "Lutz in der Kiste", "Conny in der Kiste" und "Heinz in der Kiste". Die Arbeit ist als Serie angelegt. Sie kann als Installation für einen Monitor präsentiert werden, aber auch in Kombination mit mehreren Monitoren. So ergibt eine Paar-Konstellation sozusagen eine "Beziehungskiste". Der Titel lässt mehrere Interpretationsmöglichkeiten zu. So kann die Kiste als Synonym für den Fernsehmonitor, den Sarg oder das Bett ("In die Kiste steigen") verstanden werden.

Wollen S i e vielleicht von mir in die Kiste gepackt werden? Sie können aber auch Ihre Frau oder Ihren Mann, Freundin oder Freund auf Video verewigen lassen ...

Die Installation war erstmals auf der Art Cologne 99 am Stand der Galerie Gabriele Rivet Köln zu sehen.

Darsteller: Conny Gerecke, Heinz Keller, Lutz Kulling, Christiane Schoenen