Bodybuilder
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Bodybuilder

2005 – Videoprojektion auf eine Wand

Zwei Männer und zwei Frauen mit muskulösen Körpern in knallfarbenen Sportslips und Bikinis treten nacheinander vor weißem Hintergrund auf. Sie vollziehen einstudierte Bewegungsabläufe, ihre Kür, die sie bei Wettbewerben vor großem Publikum präsentieren. Hier stehen sie uns ohne Musikbeschallung in einer fast intimen Situation in realer Größe gegenüber. Ihre langsamen Bewegungen, das Knacken der Gelenke, ihr Atmen und Stöhnen, der austretende Schweiß lassen die große körperliche Anstrengung spürbar werden.

Der Betrachter versucht im Geiste die Muskelanspannungen nachzuvollziehen und vergleicht, wie vor einem Spiegel, sein eigenes Erscheinungsbild mit dem der Athleten. Dabei wird er sich vielleicht auch seiner Rolle als passiver Voyeur gegenüber eines sich verausgabenden Akteurs bewusst.

Der Bodybuilder begreift seinen Körper als etwas Gebautes, als Skulptur. Er modelliert und gestaltet ihn durch gezieltes Training und eine entsprechende Ernährung.

Durch die Form des Auftritts, das Posing der Akteure, gerät der Betrachter in die Rolle eines Schiedsrichters, der über den Grad der Perfektion entscheidet. Somit geht es hier inhaltlich auch um die Frage, was Schönheit ist und wie sie sich definiert.

Die Arbeit war erstmals im Rahmen der Einzelausstellung „Body-Bilder“ (2005) in der Galerie Gabriele Rivet in Köln zu sehen.