Excavations in Haifa
Excavations in Haifa
Excavations in Haifa

Excavations in Haifa

2010 – 3 Videoprojektionen auf Sand

Diese Arbeit entstand für die "First Mediterranean Biennale" in Haifa, Israel 2010.

Der Boden eines Schiffscontainers ist komplett mit Sand bedeckt. In der Dunkelheit entdeckt man drei kreisrunde Videoprojektionen, die wie Taschenlampen den realen Sand anstrahlen.

Die Videoprojektionen zeigen jeweils ein anderes Paar Arme das den Sand durchwühlt und Alltagsdinge hervorholt. Da diese Videoaufnahmen wiederum auf Sand projiziert werden, entsteht der Eindruck als würden die Arme den realen Sand umgraben.

Das erste Paar fördert Produkte unserer Freizeitkultur zu Tage: rosa Badelatschen, eine Halskette, Plastikspielzeug u.a.

Die Arme einer Frau graben Haushaltswaren aus: eine Kanne, ein zerbrochener Teller, eine Geldbörse, ein Handspiegel und anders. Man hört Geräusche einer ländlichen Umgebung: das Zirpen von Grillen, Vogelgezwitscher, Hundegebell und Autos in der Ferne.

Das dritte Paar Arme gräbt Dinge aus der Arbeits- und Militärwelt aus: eine Pistole, eine alte Bierflasche, ein Schraubenschlüssel, ein vergilbtes Foto u.a. Es sind Geräusche einer nächtlichen Stadt zu hören: vorbeifahrende Autos, Schritte, die Sirene eines Krankenwagens.

Bei dieser Videoarbeit handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Arbeit "Ausgrabungen", die zuerst im Rheinischen Landesmuseum in Bonn 2004 in einer Museumsvitrine zu sehen war.

Eine weitere Version dieser "Ausgrabungen" wurde als Projektion in einer Sandkiste 2008 in der Samuelis Baumgarte Galerie in Bielefeld gezeigt.

“Excavations in Haifa” bezieht sich auf das Land Israel, wo sich archäologische Ausgrabungen mit Fundstücken aus einer noch nicht so alten Vergangenheit mischen.

Welche Überreste unserer heutigen Kultur werden wohl von einer folgenden Generation ausgegraben werden?